Tramin in Südtirol verspricht Radfahrern sehr viel: Sonne, sattes Grün, dazu eine großartige Bergkulisse. Bei Mountainbikern genießt die Region schon lange einen exzellenten Ruf. 10 RSC’ler haben sich auf dem Weg gemacht, um Tramin und seine Umgebung mit dem Rennrad erkunden.
Tag #1
Wir treffen uns am Nachmittag gegen 15:00 Uhr im Bikehotel „Arndt“ in Tramin. Alle sind gut angereist, es ist sonnig und heiss. 34 Grad zeigt das Thermometer. Das Hotel „Arndt“ ist ein idealer Ausgangspunkt für unsere Touren und wird von Arno geleitet. Als Hotelier, geprüfter Bikeguide und begeisterter Triathlet kennt er die Gegend wie seine Westentasche und er gibt uns wertvolle letzte Tips für unsere Touren. Heute haben wir noch Zeit für den Prolog. Ca. 50km flach durch das Etschtal bis nach Bozen und zurück. Die Berge links und rechts sind wunderschön - und hoch. Wir bekommen einen ersten Eindruck von den anstehenden Touren. Morgen steht die erste Bergetappe über den Mendelpass an. Wir gehen früh ins Bett und wollen morgen früh starten. Jeder möchte fit sein.
Tag #2
Heute zeitig früh um 8:00 Uhr stand die erste Bergtour mit der Überquerung des Mendelpasses auf 1363 Meter Höhe an. Nach dem Gruppenfoto und einer Stärkung mit Liesels sagenumwobenen Keksen ging es zunächst flach Richtung Süden die Etsch entland. Bei Mezzocorona bogen wir rechts ins Tal Richting Cles.
Danach spielte uns Bikenet einen Streich und führte uns steil den Berg hoch ins Gebirge. Es sollte zwar nach kurzer Zeit wieder links hinuntergehen - doch dieser Weg kam und kam nicht. Nachdem wir fast alle schon die Räder schoben und Garmin 25+% Steigung meldete, machten wir schließlich kehrt. Es stellte sich nachher heraus, das dieser Weg gar nicht existierte.
Richtig warm gefahren, erbarmte sich der Radfahrgott und schickte leichten Regen zur Abkühlung :-) Der Regen störte aber nicht sehr, sondern verhalf uns eher rechtzeitig oben auf den Mendelpass zu kommen, da dort die Straße aufgrund Bauarbeiten nur von 12:00-13:00 geöffnet ist.
Nach kontrollierter, und für einen (M****n), der seine Windweste vergessen hatte, recht erfrischenden Abfahrt aufgrund nasser Straße, kehrten wir schließlich in Kaltern in ein und genossen die Pause mit Cappuccino und Erdbeerkuchen. Gestärkt war es nur noch ein kurzes Nach-Hause-Rollen nach Tramin zum erfrischenden Hotel-Pool.
Insgesamt haben wir dabei 85 km und 1.500 Hm bewältigt.
Tag #3
Heute ist kein so gutes Wetter angesagt. Gegen 14:00 Uhr soll es heftig regnen und wir beschliessen, heute keinen Pass zu fahren.
Unser netter Hotelier Arno bietet nicht nur eine schöne Unterkunft an, als begeisterter Radfahrer organisiert er auch gerne mal eine Ausfahrt für seine Gäste. Wir entschliessen uns, bei ihm mit zu fahren. Es geht zunächst flach, aber mit gutem Tempo, Richtung Süden nach San Michele all Adige. Dort geht es dann bergauf. Über mehrere Rampen bis 12% fahren wir auf 670 hm. Danach geht es dann über 34 km leicht bergauf Richtung Cavalese. Diese Etappe ist sehr schön. Man fährt am Berghang entlang und hat wunderbare Ausblicke auf das Tal und den malerischen Dörfern, die wie angeklebt am Berghang hängen.
Kurz vor Cavalese wird es dann wieder etwas steiler und wir fahren auf 1.100 hm, bevor es dann über den Pass bei San Lugano zurück ins Etschtal geht. Von dort sind es lediglich ein paar Kilometer, bis wir wieder im Hotel ankommen. Genau passend - kurz nach der Ankunft schüttet es wie aus Kübeln ...
In Summe eine tolle Strecke und am Ende haben wir 104 km und 1370 hm auf dem Tacho.
Tag #4
Heute ist Ruhetag. Das Wetter verspricht viel Nässe. Wir beschließen daher, das Ötzi-Museum in Bozen zu besuchen. Die doch sehr interessant und multimedial aufbereitete Ausstellung der Leiche und ihrer Habseligkeiten hält uns anderthalb Stunden gefangen. Zur Stärkung lassen wir uns am Walther-Platz in einem Café nieder und nehmen Cappuccino, Apfelstrudel oder auch einen gebackenen Camembert zu uns. Danach erfolgt ein Bummel durch die Altstadtgässchen von Bozen (inkl. Eis im Hörnchen) und der Besuch eines überdimensionierten Sportladens. Dieter erwirbt eine Klingel für sein Fahrrad. Seine letzte Klingel sich gestern in der finalen Abfahrt bei 60 km/h ins Nirwana verabschiedet. Wir beschließen ob der Fülle an Menschen in Bozen, ins beschauliche Kaltern am See zurückzufahren und trinken dort zur Ehrung gewisser Schatzmeister ein Aperölschen. Danach wurde noch der Kalterer See aufgesucht und ein ordentliches Gruppenfoto fabriziert. Der morgige Tag verspricht eine Wetterbesserung, daher wird der Tourverlauf intensiv und mehrfach besprochen. Wir freuen uns auf Mendel- und Gampenpass.
Tag #5
Nach dem Ruhetag sollte es heute zur Sache gehen. 100 km und 2000+ Hm standen auf dem Tourfahrplan. Dabei mußten die beiden Pässe Mendelpass und Gampenpass überwunden werden.
Gestartet wurde heute in 3 Gruppen: 8:45, 9:00 und 9:30 Uhr.
Nur einer kam durch: Außer Rolf mussten alle an der Baustelle zum Mendelpass warten, bis die Bauarbeiter-Aufpasser zur Mittagspause davonfuhren. Am Pass angekommen, gab es zuerst mal Cappuccino und Kuchen. Danach flüchteten wir bei der schnellen Abfahrt vor den dunkel drohenden Gewitterwolken.
Am Gampenpass kam es zum Ausscheidungsrennen. Wieder ist es uns nicht gelungen, uns von Dieter abzusetzen. Wieder war er mit vorne dabei. Auch Jörg meisterte den Pass dank seines "Maria-Hilf-Ritzels" hervorragend.
Bei der nun folgenden langen Abfahrt hinunter ins Etschtal mit bis zu 15 % Gefälle, wurden alle Bremsen ausgiebig getestet. Unten angekommen, setzten wir, nachdem alle aufgetaut waren, die Tour bis kurz vor Kaltern fort, wo bei einem Stopp ein isotonisches Kaltgetränk, sprich Hefeweizen, eingenommen wurde.
Bei dem folgenden Schlussanstieg, den Martin anführte, kamen laute "kürzer"-Rufe von hinten und Martins hartes Tempo musste von ihm reduziert werden.
Im Hotel angekommen, standen 100 km und 2.132 Hm auf dem Tacho.
Tag #6
Am letzen Tag unseres Events haben wir auch das bisher beste Wetter, 22 Grad und Sonne, also Idealwetter zum Radfahren. Um 09 Uhr geht es los, es steht die „Andalo-Fai della Paganella“ Runde auf dem Plan. In der Beschreibung steht Schwierigkeitsgrad "mittel".
Wir fahren von Tramin auf der Hauptstraße am Berg entlang in Richtung Süden, vorbei an Margreid und Roverè della Luna nach Mezzocorona. Hier treffen wir Martin zum Fotoshooting mit seiner Drohne.
Danach halten wir uns rechts in Richtung Castelletto, biegen davor links ab und fahren dann steil hinauf bis Spormaggiore. Auf dem Plan sah es gar nicht so steil aus…..
Weiter bergauf führt die Tour bis Andalo. Gerd hatte bei der zweiten Pause festgestellt, dass eine seiner Schuhsohlen gebrochen war, was ihn nicht daran hindert diese Etappe zu Ende zu fahren. In Andalo biegen wir zur Eisdiele ab, zu unserer täglichen Mittagspause. Ausgiebig werfen wir kulinarische Leckereien ein, denn es gilt den Energiehaushalt aufzufrischen, damit keiner mit einem Hungerast zu kämpfen hat. Schließlich muß ja bei jedem wieder die Kalorienbilanz stimmen. Danach geht es links ab nach Fai della Paganella und steil hinunter bis Mezzolombardo. Endlich eine absolut trockene Abfahrt, was viele nutzen um mal richtig Gummi zu geben. Zurück nach Mezzocorona und auf über Salurn auf dem Radweg retour zum Startpunkt in Tramin. Hier trainieren wir das "Team-Zeitfahren, was mit Zielsprint in Tramin endet. Wie geplant erreichen wir rechtzeitig zur Übertragung der ersten Etappe der Tour de France das Hotel Arndt.
Schade dass unsere Tour 2017, schon wieder zu Ende ist und wir wieder zurück müssen ins wolkenverhangene Deutschland bei Regen und 15 Grad.
Übrigens die Planungen für den RSC Event 2018 laufen schon wieder auf Hochtouren ...
Tourfahrplan
- Tag 1: Prolog entlang der Etsch (48.8 km, 283 hm, 24.1 km/h)
- Tag 2: Cles - Mendelpass (85.3 km, 1.470 hm, 21.0 km/h)
- Tag 3: Castello di Fiemme (94.1 km, 1.470 hm, 24.4 km/h)
- Tag 4: Ruhetag
- Tag 5: Mendel - und Gampenpass (98.8 km, 2.130 hm, 21.5 km/h)
- Tag 6: Andalo (85.1 km, 1.300 hm, 22.8 km/h)
Es war super
- 5 Touren mit einer Gesamtdistanz von 412 km, 6.660 Höhenmeter, durchschnittliche Zeit pro Tour von 3:40 Stunden und einer Gesamtdurchschnittsgeschwindigkeit von 22.6 km/h
- Kein Unfall/Sturz/Panne, aber 6 mal die Kette runtergefallen und ein Radschuhsohlenbruch
- kein einziger Plattfuß, gibt es das?
- gemischtes Wetter, aber wir sind alle Touren wie geplant gefahren
- hervorragendes Hotel mit genialer Lage, herrlichem Garten mit Pool und fantastischem Abendessen
- super Touren mit Insider-Tips von Arno, dem Hotelwirt, der auch eine Tour geführt hat
- Desweiteren wurden ungefähr
-
- ~ 75 Liesel Rad-Kekse gegessen
- ~ 50 Cappuccino + 5 heiße Schokoladen getrunken
- ~ 45 Kuchenstücke verschlungen
- Alle Touren im GPX Format zum Nachfahren findet ihr im RSC internen Bereich
Bericht: Udo / Jörg / Georg / Martin
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Liesel (Mittwoch, 28 Juni 2017 13:47)
....gut sieht es aus bei Euch und wo habt Ihr die Christel versteckt???
Weiter eine gute Zeit für Euch
Gruss die Liesel
Martina (Donnerstag, 29 Juni 2017 13:47)
Wünsche euch weiterhin viel Spaß. Martina
Thomas (Donnerstag, 29 Juni 2017 18:48)
Ihr habt es ja gut getroffen, weiterhin viel Erfolg und unfallfreie Fahrten!
Caro (Freitag, 30 Juni 2017 21:41)
Guten Abend zusammen - ich sitze hier und finde gar keinen Bericht von der heutigen Etappe... Was ist denn bei Euch los???
Martin (Freitag, 30 Juni 2017 21:58)
Kommt gleich - gemach, gemach �
Martin (Freitag, 30 Juni 2017 22:39)
Voila ...
Klaus S. (Freitag, 30 Juni 2017 23:08)
Herzlichen Dank an die Gruppe für die orginellen Geburtstagsglückwünsche und die spannenden Tagesberichte für die Daheimgebliebenen.
Susanne (Samstag, 01 Juli 2017 19:55)
Wenn Engel reisen...
Herrliches Panorama und strahlend-blauer Himmel
- schaut super aus!
Auf Fritz müsst Ihr in der Höhe etwas Obacht geben. Frozen Fritz sieht nicht so glücklich aus wie der echte.
Klaus Fink (Dienstag, 11 Juli 2017 20:30)
Schöne Bilder, weiter so !!