RSC Tour d'Eifel

RSC Radevent 2020 in der Eifel mit Sternfahrten ausgehend von Bad Münstereifel 

Blog von Sabine und Christian.

Am 12.07.2020 war es endlich so weit! Nachdem die Alpenüberquerung Corona bedingt auf 2021 verschoben werden musste, organisierten Werner und Udo für 8 wackere RSCler und das Camping Duo Klaus & Klaus eine 4-tägige Tour durch die Eifel mit dem Ausgangspunkt Bad Münstereifel (Heinos Hometown!).

Es waren jeweils 4 Rundtouren für die Sport- und die Speedgruppe geplant.

 

Nach einer erholsamen Anreise belegten wir unsere Zimmer im sehr schönen Hotel Landhauszeit und schmissen uns direkt die Radklamotten im RSC Outfit über. Und ab gings!

Die erste Etappe führte uns gemeinsam aus Bad Münstereifel bergan über Eicherscheid und Schönau zur Wasserscheide der Flüsse Erft und Ahr. Begleitet wurden wir vom dröhnenden Aufheulen der Biker, die dieses idyllische Revier anscheinend auch sehr schätzen. Danach ging es in einer langen Abfahrt gemeinsam Richtung Schuld. Die Strecke führte uns auf einem sehr schönen und ruhigen Radweg entlang der Ahr nach Altenahr. Dort war die erste Rast bei Kaffee und Kuchen geplant. Gestärkt ging es danach über Altenburg und Kreuzberg. Kurz darauf trennten sich unsere Wege und die Sport und Speedgruppen fuhren separat weiter. In der Speedgruppe folgte ein sehr schöner harmonischer Anstieg über 6 Serpentinen auf 430 Meter Höhe. Danach ging es auf welligem Terrain Richtung Freisheim und weiter Richtung Schweinheim. Die Stimmung in der Speedgruppe war gut und wir bogen in das Untere Steinbachtal ab. Schon bald ging die geteerte Straße in feinen Schotter über, der sich in einen steinigen und lehmigen (zum Glück trocken) Weg verwandelte und schließlich vor einem Zaun endete. Wie geht es jetzt weiter? Etwa wieder zurück? Nein, da war noch ein kleiner Einstieg in einen Trampelpfad, der bergan führt! Es hieß die Räder schultern oder schieben. Nach 100 m durften wir wieder aufsitzen und kamen an die traumhaft gelegene Steinbachtalsperre. Nachdem wir den See hinter uns gelassen hatten, kam noch ein Leckerbissen der besonderen Art. Zwei parabelförmige Anstiege, die am Ende ca. 15% hatten. Hier durften Udo und Michael erste Duftmarken ihrer Klasse setzen!

Abschließend ging es in einer langen Abfahrt Richtung Bad Münstereifel. Am Ende waren es 78 km 920 hm. Nach dem obligatorischen Heino Bier, Duschen und Umziehen trafen wir uns mit Klaus & Klaus beim Italiener „Pinocchio“ bei Prosecco, Pasta und Pizza

Die Sportgruppe fuhr nach der Kaffeepause in gemütlichem Tempo weiter,

 

froh den fliegenden Ameisen in Altenahr entkommen zu können.
Auch als Neulinge in Sachen Navigation gab es keine Probleme die von Werner geplante Strecke zu finden. Auf einer ruhigen Landstraße vorbei an kleinen Dörfern sammelten wir Kilometer um Kilometer um dann letztlich in langsam ansteigenden Serpentinen auch immer mehr Höhenmeter zu sammeln. Höhepunkt des 1. Tages war das Effelsberger Radioteleskop! Ziemlich klein kommt man sich vor, wenn man vor diesem Wunderwerk der Technik steht :-)
Tour-Daten Tag 1: 62km / 720hm

Nach dem Abendessen beschlossen Sport- und Speedgruppe gemeinsam den Tag im Sitzkreis:

Wie fühlt ihr euch? Wie war euer Tag? Wie können wir helfen? Was kann/sollte geändert werden?

Langsam aber sicher kehrte die (innere) Ruhe ein....

Die zweite Etappe gingen beide Teams nach einem sehr guten, köstlichen und langen (Werner!) Frühstück , welches die zauberhafte Lena bereitet hatte, getrennte Wege. Die Speedgruppe ging davon aus, dass dies der Tag der Königsetappe werden sollte. Es ging Richtung Süden direkt in einen sehr moderaten und gleichmäßigen Anstieg auf 520 m Höhe Richtung Bouderath, Roderath, Frohngau. Auf der Hochebene ging es bei sonnigem und teilweise heißem Wetter auf welliger Straße weiter. Natürlich unterbrochen von unserer obligatorischen Laufeinlage an einer Baustelle. Nach einer Abfahrt bei Kilometer 35 folgte der nächste Leckerbissen. Eine Anstieg über 7 Spitzkehren bis auf 520 hm. Der Stoppomat Fuchshofen-Reifferscheid. An diesem Anstieg wollte jeder zeigen in welch grandioser Verfassung er ist und das Feld zog sich in die Länge. Nach einer erholsamen Abfahrt wartet auf uns das Mekka des Motorsports in Adenau. Nach einer Rast im Restaurant „Blaue Ecke“ versuchten wir einen Blick auf die Norschleife des Nürburgrings zu erhaschen. Leider waren keine Autos unterwegs und die Treppenaufgänge waren geschlossen. Also hieß es mit gefülltem Magen auf das „Dach“ (620 hm) der heutigen Etappe bei moderater Steigung zu „klettern“. Dabei ließen wir die Hohe Acht rechts liegen und fuhren über Kaltenborn nach Kesseling ab. Über Bruck, Hönningen und Liers ging es über einen sehr schönen Anstieg hinauf nach Effelsberg. Dort staunten wir über das riesige Radieteleskop, welches nach Signalen aus dem All Ausschau hält. Danach ging es zurück über die uns bekannte Abfahrt nach Bad Münstereifel. Diese Etappe brachte uns über 104 km und 1.623 hm. Nach der üblichen Routine (Heino Bier, Duschen, Anziehen) ging es in das Bierhaus, wo wir wieder auf Klaus & Klaus stießen, die uns von ihren neusten Abenteuern erzählten. (Stichwort: Erste Hilfe Einsatz bei junger Mountainbikerin!)

Für die Sportgruppe stand an Tag 2 die Königsetappe an. 77Km mit 1.345hm sollten es werden. Dieter ließ es heute gemütlicher angehen und gab Christel und mir den Geleitschutz. Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit der Navigation und dem Austausch von (noch) vollen Fahrrad-Flaschen begannen wir die Tour zu genießen. Auf unfassbar ruhigen leeren Landstraßen, durch kleine Dörfer und mit immer wieder neuem Blick auf grüne Hügel und Felder konnten wir unser Glück kaum fassen. Wie schafft Werner es nur so tolle Strecken am Bildschirm zu finden?? Die Anstiege und Abfahrten wechselten sich ab, immer mit moderaten Steigungsprozenten. Auch wir mussten heute eine Cross-Einlage überwinden. Froh nicht noch einen Umweg in Kauf nehmen zu müssen schulterten wir gerne die Räder für ein paar 100 Meter durch die Baustelle und nach einem Fast-Zusammenstoß zwischen einem kläffenden schwarzen Köter, Christel und Dieter meldete sich der erste Höhepunkt des Tages mit dem Stoppomat in Fuchshofen an. Unzählige Kehren schraubten sich den Berg hinauf, erst durch den schattigen Wald später durch die sonnigen immer hitzigeren Felder.

Auch hier hielten sich die Steigungen in Grenzen und wir kurbelten jeder in seinem Tempo nach oben. Dieter radelte uns beiden Radlerinnen immer vorweg und nutzte den heraus gefahrenen Vorsprung für viele Foto-Stops. Oben angekommen erkundigten wir uns gleich nach einer Einkehrmöglichkeit in Reifferscheid, aber leider ohne Erfolg. Weit und breit kein Cafe, keine Tankstelle, kein Supermarkt, keine Bäckerei. Glücklicherweise wurden uns bereitwillig, die inzwischen leeren Trinkflaschen wieder aufgefüllt.
Der 2. große Anstieg näherte sich schon bald nach Reifferscheid. Ähnlich der Königstuhl-Stoppomat-Strecke führte uns die Straße in vielen Kehren durch den schattigen Wald Richtung Wershofen. Dort endlich der ersehnte Kaffee-Stop mit leckerem Apfelkuchen.

 

Ein paar Höhenmeter mussten wir noch bewältigen, dann war's geschafft!

Auch dieser Tag wurde mental und emotional aufgearbeitet in der Gesprächs-Runde zum Abend-Ausklang ganz oben im Hotel-Garten bei Heino-Bier, Apfelschorle und Bio-Eis:
Wie war dein Tag? Wie fühlst du dich? Was muss reflektiert werden?

Der nächste Tag erwartet uns mit bewölktem Himmel aber ohne Regen. Nach dem leckeren Frühstück ging es wieder auf die Räder. In getrennten Gruppen machten wir uns auf den Weg. Die Speedgruppe, die davon ausging, dass die Königsetappe schon am Vortag geschafft war, fuhr voller Tatendrang in den ersten Anstieg hinter Bad Münstereifel. Was war hier los? Ein Anstieg mit 12-15%? Und das gleich zu Beginn? Oben angekommen ging es wellig weiter. Ein Hügel nach dem anderen. Ständig hörte man das Schaltwerk, denn keiner wollte sein Pulver zu früh verschießen. Über Weiler am Berg, Harzheim ging es hinunter nach Kall. Danach folgte ein längerer Anstieg über gemünd nach Herhahn. So weit so gut. Rasant ging es über eine abgesperrte Straße vorbei am Eifel Nationalpark hinunter Richtung Einruhr. Unten angekommen ließ uns ein Straßenarbeiter seine ganze Macht spüren und verweigerte uns die Durchfahrt. Die Rechnung hat er ohne den „Fuchs“ Werner gemacht, der sofort eine Umgehung parat hatte. Laut Werner sollte es dies jetzt mit den Anstiegen vor der Rast gewesen sein. Aber gut. Irren ist menschlich! Erst kam noch ein schöner serpentinenartiger Anstieg nach Dedenborn und danach waren alle schon in Gedanken bei Kaffee und Kuchen. ABER WAS WAR DAS?? Die Mauer von Hammer!!!! 2 km Länge mit 15% und mehr. Oben angekommen war auch der letzte Akku leer.

Danach ging es hinunter über Kopfsteinpflasster in das wunderschöne Monschau an der belgischen Grenze. Endlich eine Rast bei Apfelstrudel und Spaghetti. 

Der Himmel zog langsam zu und wir bekamen die ersten Tropfen ab. Nachdem wir gestärkt waren, ging es gleich wieder über Kopfsteinpflaster bei 12% bergauf. Am Friedhof legte Udo sich mal kurz ab (Autsch!) und Werner und Christian machten noch Fotos vom malerischen Monschau von oben. Der Anstieg setzte sich bis auf eine Höhe von über 600 hm fort. Es begann langsam zu tröpfeln und die regenjacken wurde ausgepackt. Über Schleiden ging es zurück nach Kall. Die Straße war jetzt auch schon feucht und so mußte die letzte Abfahrt nach Bad Münstereifel mit aller Vorsicht genommen werden. Außer man hatte Scheibenbremsen! Nach 118 km und 1728 hm waren wir endlich zu Hause. Das Heino Bier fiel jetzt erst mal aus und dafür ging es direkt unter die Dusche. Anschließend ging es in die Wolfsschlucht, wo wir wieder auf Klaus & Klaus trafen.

Die Tour Nr. 3 (67km / 690hm) führte uns im inzwischen gewohnten Trio in die Nord-Eifel, der Zülpicher Börde. Endlich mal wieder flach fahren und das gleichmäßige Rollen genießen! Ein schönes Gefühl – nur getrübt durch viel Verkehr und immer wieder Baustellen. Das Navigieren war schwierig wegen der vielen Umleitungen doch irgendwann kamen wir dann in ruhigere Gefilde und damit auch die inzwischen schon zur Gewohnheit gewordenen Höhenmeter meldete sich wieder. Nach weiteren Umwegen durch falsch bzw schlecht ausgeschilderte Radwege zogen sich die letzten 10km unserer Tour dahin wie Kaugummi. Die Sonne wurde stechend, der Verkehr nahm wieder zu, Baustellen-Ampeln zwangen uns zum Warten... Aber auch die letzten km waren irgendwann geschafft und wir eroberten einen Tisch der Eisdiele mitten in der vollen Bad Münstereifeler Fußgängerzone. Die Eisbecher hatten wir uns heute redlich verdient und es war gleichzeitig ein schönes Abschluss der Eifel-Tage, denn für die Sportgruppe stand jetzt nur noch die Rückreise auf dem Programm. Schön war's wieder mit dem RSC!
Auch von unserer Seite vielen Dank an den Organisator Udo und den Planer Werner, der sogar für unsere kleine Sportgruppe Strecken gesucht und gefunden hat!

Der letzte Tag erwartete uns bei sonnigem Wetter. Die Kaltfront war durch und es bließ ein stetiger NW-Wind. Deswegen war es auch etwas frisch. Dafür ging es heute das erste Mal flach aus Bad Münstereifel Richtung Norden. Auf schöner Straße ging es über Kalkar Richtung Satzvey. Am Morgen dachte man noch. Was für ein Glück. Keiner hatte bisher einen Defekt. Aber man sollte sich nicht zu früh freuen. Wieder einmal hörte die geteerte Straße auf und es ging über einen steinigen landwirtschaftlichen Weg. Es tat einen Schlag und mein Hinterreifen war platt. Schnell wurde der Schlauch fachmännisch von Werner gewechselt. Aber er ließ sich nicht aufblasen. Das Ventil war zu kurz. Also hieß es noch mal wechseln. Endlich ging es weiter. Vorbei an einer Alfa Romeo Werkstatt, um dem edlen italienischen Basso Renner seine 7 bar zukommen zu lassen, ging es nach einem Anstieg hinunter nach Heimbach zu Kaffee und Kuchen. Gestärkt ging es in den längsten Anstieg vorbei an der Rurtalsperre bis auf 500 Meter Höhe. Für die letzten 30 km hieß es Feuer frei und jeder konnte sich in dem hügeligen Gelände noch voll verausgaben. Nach 91 km und 1.128 hm waren wir wieder in Bad Münstereifel. Nach einer schnellen Dusche und dem Beladen der Autos ging es wieder heim.

 

Unser Dank gilt besonders Udo und Werner für die perfekte Planung! Und der höchste Respekt gilt Dieter. Unfassbar was Dieter mit einem 27er Zahnkranz(!) noch leistet!

In Summe bei der Speedgruppe: 390km mit 5.700hm (4 Tage)

In Summe bei der Sportgruppe: 210km mit 2.700hm (3 Tage)

Hier die Touren im Detail

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Kommentare: 8
  • #1

    Christian (Montag, 13 Juli 2020 22:27)

    Super Schilderung!

  • #2

    Thomas M. (Dienstag, 14 Juli 2020 21:00)

    Schöne Bilder mit entsprechender Beschreibung!
    Nur mit der Anzahl der Teilnehmer (Speed-/Sportgruppe) lt. Fotos (mal 8, mal 5, mal2) scheint es etwas unklar zu sein oder hat sich da jemand versteckt?

  • #3

    Sabine (Dienstag, 14 Juli 2020 22:02)

    Tag 1: Sport 2 + Speed 6
    Tag 2+3: Sport 3 + Speed 5
    Ab und zu muss auch einer mal fotografieren :-)

  • #4

    Sandra (Donnerstag, 16 Juli 2020 23:05)

    Toll und anschaulich geschrieben. Hört sich nach schönen Tagen an und die Anzahl der bewältigen Höhenmeter sind beeindruckend. Die Alpen können kommen.

  • #5

    Klaus & Klaus (Sträßle/Bauer) (Freitag, 17 Juli 2020)

    Vielen Dank für die kurzweiligen und lustigen Abende, die wir 2 eBiker mit euch "RR-Profis" zusammen verbringen durften.
    Hier kurz unsere Tourendaten:
    Mo 13.07.: 87km + 900hm
    Di 14.07.: 38km + 250hm
    Mi 15.07.: 60km + 500hm
    Am Do (Regentag) sind wir dann ins südlich gelegene, schöne Ahrtal zum Campingplatz Altenahr weitergereist.
    Am Fr und Sa stehen noch erholsame Radtouren nach Schuld und zurück sowie über Bad Neuenahr-Ahrweiler bis zur Mündung in den Rhein bei Sinzig und zurück an.
    Nochmals besten Dank an Werner für die guten Tourentipps.

  • #6

    dominique (Freitag, 17 Juli 2020 08:42)

    Formidable !!!

  • #7

    Udo (Freitag, 17 Juli 2020 08:58)

    Der Event war super! Alle Teilnehmer waren bester Laune und wir waren in einer schönen Rad-Lokation, in die man sich alleine ohne RSC nicht so leicht 'verirren' würde.

  • #8

    Klaus&Klaus (Montag, 20 Juli 2020 14:44)

    Nachtrag unserer weiteren Touren:
    Fr 17.07.: 57km + 580hm
    Sa 18.07.: 60km + 270hm
    In Summe: 302km + 2.500hm in 5 Tagen